Ariane Müller, Martin Ebner: SWISS CHEESE PLANT | Kunstverein Göttingen

Starship Magazine redaktion at starship-magazine.org
Sat Apr 1 08:51:38 UTC 2017


Dear friends, if you happen to pass by in Göttingen, please visit the 
Kunstverein...



    Ariane Müller
    Martin Ebner
    *SWISS CHEESE PLANT*
    **
    **02.04. – 14.05. 2017
    Kunstverein Göttingen
    <http://english.kunstvereingoettingen.de/ausstellungen/ariane-mueller-martin-ebner/>





    Altes Rathaus
    Markt 9
    37073 Göttingen

    Opening hours
    Tue – Sun 11–17 Uhr

    Vernissage
    Sun, 02. April 2017, 11.30 a.m.


    //
    ///Swiss Cheese Plant/ shows collaborative and individual works of
    Berlin-based artists Ariane Müller and Martin Ebner, originating in
    the specific spatial structure of the Kunstverein Göttingen's
    location at the old town hall. This historical space, which was
    built for the self-representation of the town’s bourgeoisie, has
    gone through easily discernible architectural transformations, and
    now presents itself as an enfilade of rooms resembling the bourgeois
    flat. The exhibition comments on this space in various ways. In
    Martin Ebner's work, the public and its realisation in the square,
    is inscribed in the interior space, shifting and enlarging the
    actual room. Ariane Müller's work deals with a flat's interiors and
    their hidden spaces. The bourgeois  home is constituted by
    representational rooms and their counterpart of hidden spaces,
    service corridors, and servants dwellings – mirroring Freud's
    analysis of the self. This links to literary references (»The Door
    in the Wall«, H. G. Wells), as well as to images directly drawn from
    dreams (entering an unknown room in one's own apartment), which in
    their unambiguity were templates for a porn film famous for focusing
    on female sexuality (»Behind the Green Door«, A. + J. Mitchell).

    The houseplant and the mouse are two very different elements of
    nature within the flat. The Swiss cheese plant serves as decoration
    and backdrop of the depiction of controllable and decorative
    feminity in the interiors (in Matisse nude drawings, e.g). The
    mouse, formerly dreaded  companion of the human,  is—as we can see
    in its frequent use as a comic character—now controllable, and from
    its anarchic beginnings, which in the character of Mickey Mouse
    hints at its origins in slave work in the US south, has changed
    itself into a law obiding citizen. A blustering, cursing household
    robot has taken its place, which contrary to the mouse (but similar
    to the servants, who were by the way more dreaded for this), has the
    potential to monitor us and report its findings.

    The decoratively lascivious shape of the Swiss cheese plant stems in
    the necessity to catch as much sunlight  as possible in the thick
    forest, where sun only occurs as sunspots. Biologists have,
    calculated that the layout of holes and surface provides a slight
    advantage to plants with entire leaves.  Within the psychedelic of a
    space made up of bright light and deep shade, spatial perception
    disperses and a new, dreamlike, in-between space comes about. The
    natural, mathematical precision of the plant is reflected by the
    mathematical logic of the animated image, which through calculations
    of pixels can confund us to see movement and space.

    ___________


    Ausgangspunkt der Ausstellung /Swiss Cheese Plant/, die gemeinsame
    und einzeln entstandene Arbeiten der beiden Berliner KünstlerInnen
    Ariane Müller und Martin Ebner zeigt, ist das spezifische Raumgefüge
    des Göttinger Kunstvereins an seinem Standort im Alten Rathaus.
    Dieser historische Raum, der zunächst der Repräsentation des
    Bürgertums diente, ist, wie an der Architektur leicht ablesbar,
    durch mehrere Umgestaltungen gegangen und präsentiert sich nun in
    der Raumflucht einer großbürgerlichen Wohnung. Innerhalb der
    Ausstellung wird dieser Raum auf verschiedene Art kommentiert. In
    Martin Ebners Arbeit wird das Öffentliche, und seine Verwirklichung
    im Platz, in den Innenraum eingeschrieben und der eigentliche Raum
    damit erweitert. In Ariane Müllers Arbeit geht es um das Interieur
    und die versteckten Räume: Denn die großbürgerliche Wohnung beruht
    auf dem Gegenüber von repräsentativen und von versteckten Räumen –
    die privaten Zimmer und der Dienstbotenbereich – und damit auf einer
    Konstellation, die sich in der Freud’́schen Analyse der Seele
    niederschlug. So werden hier sowohl literarische Referenzen (»The
    Door in the Wall«, H. G. Wells) aufgerufen als auch Bilder, die
    direkt an Träume anknüpfen (Das Betreten eines unbekannten Zimmers
    in der eigenen Wohnung), die in ihrer Eindeutigkeit zur Vorlage für
    einen der berühmtesten Pornofilme wurden, der die weibliche
    Sexualität in den Vordergrund rückte (»Behind the Green Door«, A. +
    J. Mitchell).

    Die Zimmerpflanze und die Maus sind in dieser Wohnung zwei sehr
    unterschiedliche Elemente der Natur und des Außen. Das Fensterblatt
    dient als Dekoration und Backdrop der Darstellung des
    kontrollierbaren und dekorativen Weiblichen im Interieur (in den
    Aktzeichnungen bei Matisse zum Beispiel). Die Maus, ehedem
    gefürchtete Begleiterin des Menschen ist wie wir in ihrer häufigen
    Verwendung als Comicfigur sehen, inzwischen kontrollierbar, und hat
    sich aus ihren anarchischen Anfängen, die bei Mickey Mouse noch
    direkt auf seine Herkunft als Sklave und Domestik in den Südstaaten
    verweisen, einstweilen selbst zum rechtsgläubigen Bürger gewandelt.
    An ihrer Stelle wuselt nun ein Haushaltsroboter polternd und
    fluchend durch die Räume, der im Gegensatz zur Maus – aber ähnlich
    den Domestiken, vor denen man sich allerdings weit mehr fürchtete, –
    die Potenzialität hat, uns zu überwachen und seine Wahrnehmung
    weiterzumelden.

    Die dekorativ-lasziven Formen des Fensterblatts beruhen auf der
    Notwendigkeit dieser parasitären Pflanze möglichst viel
    Sonneneinstrahlung im Unterholz aufzufangen, wo diese nur als
    Sonnenflecken oder Sonnenpunkte vorkommt. Dabei haben Biologen
    berechnet, dass die Anordnung aus Löchern und Flächen einen
    minimalen Vorsprung gegenüber ganzblättrigen Pflanzen erzeugt.
    Innerhalb der Psychedelik eines solchen Raums aus hellem Licht und
    tiefstem Schatten löst sich die Raumwahrnehmung auf und es entsteht
    ein traumartiger Zwischenbereich. Dieser natürlichen mathematischen
    Präzision der Pflanze steht die mathematische Logik des animierten
    Bildes gegenüber, die aus der Berechnung von einander folgenden
    Pixeln dem Menschen Bewegung und Raum vorspiegeln kann.//
    //
    //

    Kuratiert von Anja Lückenkemper


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    Zeichnung © Ariane Müller
    
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BEGLEITPROGRAMM


    Kostenlose Sonntagsführungen durch die Ausstellung

am 23. April und
    14. Mai um jeweils 14.00 Uhr
mit der Kunsthistorikerin KATHRIN SCHÄFER.
    
Treffpunkt: Altes Rathaus



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    KUNSTVERMITTLUNG IM KUNSTVEREIN
 


    Schulklassen aller Altersstufen sowie Kitas und Krippen bietet die
    Kunstvermittlung des Kunstvereins ein vielfältiges
    Kunstvermittlungsprogramm – von kostenlosen Ausstellungsbesuchen,
    thematischen Aktionstagen und Workshops bis hin zu Ateliereinheiten.



    Für Informationen/Anmeldung wenden Sie sich bitte an CAROLA
    GOTTSCHALK:
Tel.: 0551 / 706193

    E-Mail: kunstvermittlung at kunstvereingoettingen.de







    *
Wir danken unseren Geldgebern und Sponsoren:

    

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    Niedersächsisches Ministerium für

    Wissenschaft und Kultur
    
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    Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

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    Stadt Göttingen
    
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    Sparkasse Göttingen

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    Göttinger Kulturstiftung

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