So. 16.9. 21 Uhr: 5 Centimeters per Second (Makoto Shinkai)

pirate cinema berlin sebastian at rolux.org
Fri Sep 14 13:35:07 CEST 2007


First off, the animation in this one just blew me away! I'm no big consumer of
anime, but every once in a while you find the really good, groundbreaking stuff
that'll stay on your retina for a long time. I've seen Shinkai's work before and
it amazes me that he's yet again been able to strike a chord within me.

There are not that many reviews on this movie yet that're not from anime related
sites where otakus cry out their love for Makoto Shinkai's work. Bear with it.
It's actually that good.

                          -- Kommentar auf dem Torrent-Tracker unseres Vertrauens

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                                                       Sunday, September 16, 9 pm
                                                             Pirate Cinema Berlin
                                                        Tucholskystr 6, 2nd floor

                                                         9:30 pm: She and Her Cat
                                                             Makoto Shinkai, 1999
                                                                     5 min, 47 MB

                                                9:35 pm: Voices of a Distant Star
                                                             Makoto Shinkai, 2003
                                                                   25 min, 350 MB

                                                  10 pm: 5 Centimeters per Second
                                                             Makoto Shinkai, 2007
                                                                   63 min, 1.2 GB

                                                                       Free entry
                                                                     Cheap drinks
                                                                     Copies to go

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Auch nach den essentiellen 30 Stunden Fernsehen der letzten beiden Wochen
bleiben noch ein paar weitere Dinge, die wir vorhatten, in der Second Season von
Pirate Cinema. Mehr computergenerierte Bilder, Machinima, Anime, zum Beispiel -
nur dass wir in der letzten Zeit kaum animierte Filme gesehen haben, die uns
sowohl weggeblasen, was ja kein ganz schlechtes Kriterium ist, als auch wieder
eingesogen hätten, in eine Geschichte oder eine Welt, die das gesamte Arsenal
der Animationstechnik aufzufahren tatsächlich und aus sich selbst heraus
notwendig macht, statt bloss den dürftigen Kitt zu bilden, der ein paar gute
Bilder schlecht zusammenhält. Nur um uns zu langweilen braucht niemand auf der
Welt einen Computer anzuwerfen - da gehen wir eher wieder zurück ins Kino.

Doch selbst wenn Makoto Shinkais Filme den offensichtlichen Vorzug besitzen,
dass sie ihre Betrachter keiner Unzahl von Figuren, keinem komplizierten Plot,
keinem Netz geheimer Verschwörungen und keiner jahrhundertelangen Vorgeschichte
eines Science-Fiction-Universums (das bei der erstbesten Gelegenheit dann doch
gleich wieder einem technischen Effekt - Explosionen, Implosionen oder seltsamen
Mischformen - geopfert wird) zu folgen nötigen, lässt ihre Qualität sich nicht
allein auf das Ausbleiben haltloser erzählerischer oder visueller Einfälle
reduzieren. Vielmehr könnte Makoto Shinkai Film für Film einfach nur Bilder von
auf leeren Tischen abgestellten Milchtüten, in leeren Fluren sich stapelnden
Zeitschriften und in leere Bahnhöfe einfahrenden Vorortzügen aneinanderreihen
(und ungefähr das macht er auch) und dabei doch die mit Abstand aufregendste
Welt entwerfen, die das computergenerierte Kino zur Zeit vorzuschlagen hat.

"5 Centimeters per Second" ist der Extremfall eines Animationsfilms, dessen
künstliche Bilder - und zwar nicht nur einige, sondern eigentlich alle -
cinematografischer aussehen als jedes "wirkliche" cinematografische Bild. Es
gibt einen bestimmten Effekt von starkem Gegenlicht bei geringer Tiefenschärfe
(in leere Räume einfallende Abendsonne), dem noch nie jemand mit solcher
Ausdauer nachgejagt ist, und es gibt einen bestimmten Glanz, den die Oberflächen
von Alltagsgegenständen in diesem Licht abstrahlen, der sich nicht einfach nur
einer Liebe zum Detail, sondern einer zärtlichen Nachsicht gegenüber den Dingen
verdankt, die zwar ausserhalb Japans weitgehend unbekannt ist, der man sich aber
doch nur schwer entziehen kann. Für blossen Kitsch ist das alles viel zu gut
beobachtet (aus einer Katzen- und Kinderperspektive), viel zu präzise arrangiert
(von Fotos und Filmen abgemalt) und viel zu klug verschachtelt (als eine Serie
sich in verschiedenen Zeiten kreuzender Briefe) - und doch erweist es sich
selbst nach mehreren Durchläufen durch sein bisheriges Gesamtwerk immer noch als
ausserordentlich schwierig, zu entscheiden, ob Makoto Shinkai nicht doch nur
unglaublich gute Kitschfilme macht. Chris Marker, so viel ist sicher, wäre Fan.

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                                                             www.piratecinema.org


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