So. 28.1. 20 Uhr: Baadasssss Cinema (Isaac Julien) + Ganja & Hess
(Bill Gunn)
pirate cinema berlin
sebastian at rolux.org
Fri Jan 26 15:17:13 CET 2007
Sunday, January 28, 8 pm
Pirate Cinema Berlin
Tucholskystr 6, 2nd Floor
Baadasssss Cinema
Isaac Julien
2002, 55 min, 424 MB
Ganja & Hess
Bill Gunn
1973, 110 min, 1.36 GB
Free entry
Cheap drinks
Copies to go
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Als zweiten Teil unserer Serie von Filmen, die wir nicht für Blaxploitationfilme
halten, zeigen wir am Sonntag "Ganja & Hess" von Bill Gunn, der seine Weigerung,
einen Blaxploitationfilm zu machen, damit bezahlen musste, dass er nach "Ganja &
Hess" nie wieder einen Film machen konnte - und die Veröffentlichung einer nicht
komplett kaputtgeschnittenen Version selbst gar nicht mehr erlebt hat. Soviel zu
den Rechten der Autoren. Zu den Rechten des Publikums - die zu vertreten uns die
Zeitschrift Tip nachsagt, mehr dazu ganz unten - gehört vermutlich, zu erfahren,
wann der Film beginnt, nämlich um 21:30 Uhr, so dass zuvor noch ausreichend Zeit
bleibt, um Isaac Juliens Dokumentarfilm "Baadasssss Cinema", u.a. mit Pam Grier,
bell hooks und Melvin van Peebles, anzusehen. Nachfilme gibts dann ab 23:30 Uhr.
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A landmark in the history of African American cinema and one of the most
important films of the 1970s, Ganja & Hess suffered a tortured fate that nearly
resulted in its extinction. Briefly released in New York City in 1973, it was
originally intended to be a "blaxploitation" horror thriller, but actor-director
Bill Gunn (who died in 1989) created something much more complex and
artistically expressive: a vampire film starring the late Duane Jones (earlier
immortalized as the hero of Night of the Living Dead) that never mentions the
word "vampire," addressing interwoven themes of addiction, passion, class
distinction, faith, and the place of blacks in a dominant white society.
Unfolding on a sensual level that is better experienced than explained, the film
is equal parts dream, nightmare, and existential odyssey.
Not surprisingly, a film that so daringly defied convention was hard to market,
and after its failed release it was drastically re-edited and eventually
released to video under no fewer than seven different titles. Fortunately, a
single print of Gunn's original version survived at New York's Museum of Modern
Art, its reputation rising through revival screenings until Ganja & Hess
achieved cult status as a "lost" milestone of its decade.
[http://www.amazon.com/Ganja-Hess-Complete/dp/B000H5U5IA]
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Ganja and Hess is a film that exists in an odd sort of limbo -- while a handful
of fans (among them Spike Lee, James Monaco, and Tim Lucas) consider it a
masterpiece, the film has been so inaccessible for so long that plenty of
knowledgeable film enthusiasts have never even heard of it, and until recently
most interested film buffs were forced to make do with the incoherent short
version of the film (variously titled Double Possession, Blood Couple, and Black
Vampire, among other things) which was ineptly re-cut to more easily sell the
picture as a horror film. But Bill Gunn's original edit of Ganja and Hess (now
thankfully available on DVD) not only doesn't play by the rules of a horror
film, it eagerly confronts the formal structures of American genre filmmaking in
general. Ganja and Hess is a film about addiction, not vampirism; and as Hess
Green's dependence on human blood grows, it pulls him toward a heritage and a
mindset that he's preferred to ignore as an educated and assimilated African-
American, while his relationship with Ganja Meda at once parallels his dilemma
and intensifies it. Ganja and Hess is a elliptical, dreamlike film that often
disdains the literal in favor of the imagined or implied, and for a filmmaker
with only one picture to his credit, it's a remarkably accomplished and
visionary work.
[http://allmovie.com/cg/avg.dll?p=avg&sql=1:92677~T1]
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Sonntag, 4. Februar, 20:00 Uhr: Wörterbuch des Krieges (www.dictionaryofwar.org)
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pirate cinema berlin
www.piratecinema.org
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Wenn die Sonne tief steht, werfen grosse Ereignisse düstere Schatten voraus.
Das Berliner Stadtmagazin Tip schreibt in seiner Ausgabe vom 25. Januar 2007:
"Die Berlinale [ist] wieder zum Katalysator für den deutschen Film geworden.
Nach Jahren der Belanglosigkeit und des Nachahmens hat er eine eigene Sprache
gefunden, eigene Gesichter und eigene Geschichten. In unserer Titelgeschichte
stellen wir Ihnen deshalb 105 Berliner vor, die abseits des roten Teppichs ihren
Teil dazu beigetragen haben, dass es dem deutschen Film so gut geht wie schon
lange nicht."
Und wer ist auf Platz 8 dieser Top 105 der deutschen Kinohelden gelandet?
"'Schütze deine Rechte!' Das Pirate Cinema Berlin wendet sich gegen die
zunehmend aggressiver ihre 'Copyrights' durchsetzende Medienindustrie. Man kann
dort Filme sehen (und danach gleich brennen). Zugleich ist es aber auch ein Ort
des Nachdenkens über das Kino im digitalen Zeitalter sowie ein Knotenpunkt am
Übergang zu den Künsten, wie Sebastian Lütgerts Teilnahme an der Ausstellung
'A Poor Man's Expression' im Arsenal zeigte."
Na also! Erfolgreich von uns hirngewaschen setzt jetzt endlich auch der Tip die
Urheberrechte in Anführungszeichen. Das haben wir auf der Haben-Seite. Auf der
Soll-Seite aber sollen wir ein "Ort des Nachdenkens" sein? (Eine Gedenkstätte?)
Ein "Knotenpunkt am Übergang"? (Eine Flickschusterei?). Und Übergang "zu den
Künsten"? Wie Sebastian Lütgerts Teilnahme an einer Ausstellung (für die er
drei Schilder mit der Aufschrift "Prosperity", "Saturation" und "Brightness" an
drei Aufzüge hat pappen lassen und gut war's) zeigt? Zeigt dann nicht vielmehr
(und wir haben bloss Glück gehabt, dass die 500-Zeichen-Grenze bereits erreicht
war) seine Berufung in die Jury eines Independent Porn Film Festivals einen
Abgang zum Kulminationspunkt? ("Und danach gleich brennen"?)
Doch selbst angenommen, wir würden tatsächlich über das Kino nachdenkend an
einem Knotenpunkt zu den Künsten übergehen - was hätte das mit der Berlinale zu
tun? (Über deren katalysatorische Funktion wir alles, was uns jemals einfallen
wird, und das ist nicht viel, schon vor zwei Jahren geschrieben haben - nämlich
hier: www.piratecinema.org/screenings/20050220) Oder mit dem deutschen Film?
(Von dessen Belanglosigkeit 62 unserer bisher 63 Screenings handelten - nämlich
alle ausser diesem hier: www.piratecinema.org/screenings/20050123) Wenn wir zu
irgendetwas beigetragen haben, dann doch hoffentlich zu Jahren des Nachahmens -
zu der Kunst, etwas anderes zu finden als immer bloss die eigenen Gesichter und
Geschichten. Vom den deutschen Film so gut wie geht unter den roten Teppich
kehren mal ganz abgesehen.
Unsere Bilanz? Mehr Soll als Haben. Andererseits sind wir noch mit einem blauen
Auge davongekommen. Über Hartmut Bitomsky (Platz 19) schreibt der Tip: "Er ist
der Joschka Fischer der Filmszene." Und über www.newfilmkritik.de, die Website
von Michael Baute und Volker Pantenburg (Platz 25-26): "Ein Blog wie ein
experimenteller Rennwagen für die Salzwüste: schlank, leicht gebaut, gestaltet
mit Hightech-Materialien und Leidenschaft." Auch wenn - Pirate Cinema Leser
wissen mehr - das natürlich alles gelogen ist: irgendwas bleibt immer hängen.
Wenn es ein Tisch wäre, brächte man ihn zurück in den Laden. Es ist aber eine
Zeitschrift, und so bilden hunderttausend Berliner sich mit ihrer Hilfe, alle
zwei Wochen, ihre vermeintliche Meinung, lässt die Filmindustrie sie, so oft sie
will, umsonst ins Kino, und überträgt die Berlinale ihr sogar, Jahr für Jahr,
die Verleihung ihres Publikumspreises. Es ist eine seltsame Welt. (Die
aufrechterhalten wird durch Angst und Mangel an Vorstellung bei Leuten, die
glauben, die Geschichten hinter den Gesichtern neben den Texten, für die man
ihnen gerade drei Euro aus der Tasche gezogen hat, wären interessanter als ihr
eigenes Leben.)
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