So. 5.12. 20:30 Uhr: Chris Marker - The Last Bolshevik + One Day
in the Life of Andrei Arsenevich
pirate cinema berlin
sebastian at rolux.org
Fri Dec 3 12:00:44 CET 2004
21:00 Uhr
The Last Bolshevik
(Le tombeau d'Alexandre)
Chris Marker, 1992
116 min, 1217269977 bytes
(Englische Version)
23:00 Uhr
One Day in the Life of Andrei Arsenevich
(Une journee d'Andrei Arsenevich)
Chris Marker, 2000
56 min, 582031856 bytes
(Englische Version)
Sonntag, 5. Dezember 2004, ab 20:30 Uhr
Pirate Cinema Berlin, Ziegelstrasse 20
free entry, cheap drinks, bring three blank CDs
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Letzte Woche war, zur allgemeinen Überraschung und nicht zuletzt dank der
sensationell schlechten Bildqualität, die die Projektion so aussehen liess, wie
alles, dessen Zeit vergangen ist, nach 35 Jahren aussehen sollte, zu sehen, dass
es sich bei "Vladimir and Rosa" von der Groupe Dziga Vertov um ein absolutes
Meisterwerk handelt. Das wir natürlich (wie unseren gesamten Back-Katalog, siehe
http://piratecinema.org/index.php?page=screenings) weiterhin vorrätig halten.
Godards Idee, als Groupe Dziga Vertov zu arbeiten, beruhte auf der Wahrnehmung,
dass es noch andere Gruppen gab. Chris Markers Gruppe hiess Groupe Medvekine und
hat einige von Arbeitern aus Besançon gemachte Arbeiterfilme hinterlassen. Auch
wenn man sich manchmal fragt wo, denn das Filesharing-Netzwerk, in dem man z.B.
"Classe de lutte" herunterladen kann, muss erst noch erfunden werden. Vielleicht
zeigt sich gerade darin ja auch ein Unterschied zwischen Vertov und Medvedkin.
Glücklicherweise hat Chris Marker 20 Jahre später noch einen eigenen Film über
Medvedkin (und Vertov) gemacht. Weder ein Portrait noch eine Dokumentation,
sondern eine ganze Geschichte des russischen Kinos, im - von allen französischen
Filmemachern, die in den 70ern Gruppen gebildet haben, geteilten - Wissen darum,
dass eine wirkliche Geschichte des Kinos immer zugleich eine Geschichte des 20.
Jahrhunderts wäre, also eine Geschichte, die 1917 beginnt und 1991 endet.
Während imdb.com bei Medvedkin als Todesursache "19 February 1989, Moscow,
Soviet Union. (now Russia)" verzeichnet, steht bei Tarkovsky, prosaischer, "28
December 1986, Paris, France. (lung cancer)". Über Markers Tarkovsky-Film, den
wir im Anschluss zeigen, heisst es an gleichem Ort: "A superb analysis of a
cinematic genius". In Wirklichkeit ist es natürlich nur ein schöner, kluger und
ziemlich privater Film über einen Freund, der gerade an Lungenkrebs stirbt.
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